Artist Sabine Gerstacker, schoene wilde Bilder
 
Artist Gerstacker Schöne Wilde Bilder in Öl und Druckgraphik
      Künstlerin Sabine Gerstacker aus Laufen

Süddeutsche Zeitung / Starnberg vom 24.März 2010
Kontrollierte Wildheit

Sabine Gerstacker zeigt Farbfeldbilder in Herrsching

Herrsching: Der Winter ist vorbei im Foyer des Hauses der Bayerischen Landwirtschaft, das sich schon seit vielen Jahren zur Galerie gemausert hat. Farben glühen, leuchten und tanzen auf den zum Teil großformatigen Leinwänden. Im Titel der Ausstellung ist eingefangen, wie die Malerin Sabine Gerstacker ihre Bilder sieht. Er lautet schlicht „Schöne wilde Bilder".

Gerstacker, noch zu politisch anderen Zeiten in Hirschberg im Riesengebirge geboren, hat in München, zunächst bei Karl Blocherer, Kunst studiert und sich dann weitergebildet an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg bei Robert Scherer, dessen Meisterschülerin sie wurde. Seit 1997 stellt sie aus. 2002 war eine Auswahl ihrer Arbeiten in der Verwaltungsschule in Utting zu sehen.

Schöne Bilder im Sinne von Heiterkeit und Lebensbejahung zeigt sie allemal in Herrsching. Wilde Bilder im Sinne der „Jungen Wilden" sind es nicht, denn Gerstacker malt nicht, wie in den 1960-ern geschehen, als Revoluzzerin gestisch aus dem Bauch heraus, sondern entwickelt zuvor auf Skizzenblättern Formen, Farbnuancen und Pinselduktus, der breit und heftig sein oder sich als feine Linie zeigen darf.

Es ist also eine kontrollierte Wildheit, deren expressive Elemente, elliptische Bögen, weiche Farbfelder, hie und da auch lockere Streifungen, sich zu einem letztlich romantischen Farbenteppich zusammenfinden. Ein leicht rotstichiges Blau ist dominant. Grün darf sich zeigen, aufgefangen von einem kräftigen Rosa.

Zu unterscheiden ist in der Ausstellung zwischen den großformatigen Oel-Arbeiten auf Leinwand, den Collagen aus eher kühl zueinander gesetzten Schnittstücken aus eigener Malerei und den farbigen Aquatinta-Radierungen. Unter ihnen darf sich ein bezaubernder und witziger kleiner Akt zeigen. In der Mehrzahl jedoch handelt es sich um gestische Farbfeldmalerei, jedoch mit klarer innerer Strukturierung. Jede dieser Arbeiten hat einen eigenen Charakter, eine eigene - auch emotionale - Tiefe. Der Betrachter wird gefordert, auf seine ganz persönliche Weise einzusteigen.



Bilder mit innerer Ordnung: Sabine gerstacker "Elan Vital II", Öl auf Bütten und auf Holz, 50 auf 60 Zentimeter: Foto privat
Dies gilt für die kleineren Formate, die in sich sehr geschlossen sind. In den großformatigen Arbeiten auf mehreren Quadratmetern Leinwand die innere Ordnung zu entdecken, ist nicht so leicht. Spontan geborene, echte Wildheit. die ausufern darf, hat dann doch noch eine andere Qualität von Energie.
INGRID ZIMMERMANN

Bis 24. April von Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr, an Sonntagen, nicht an Feiertagen, von 9 bis 12 Uhr.

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Sabine Gerstacker * "Schöne Wilde Bilder"
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