Ihre Gemälde werden komponiert und nichts wird dem Zufall
überlassen.
Dieser Tage erhielten wir die Einladung zu einer Vernissage in
Laufen, Sabine Gerstacker stellt dort Bilder voller Kraft, Gefühl
und Intellekt aus und ich war begeistert und zugleich erstaunt,
wie diese Künstlerin aus unserer Region bislang im Chiemgau
nicht die Aufmerksamkeit erhielt, die ihr gebührt.
In anderen Regionen, Ländern ist die vor Energie sprühende
abstrakte Malerin mittlerweile bekannter als in Oberbayern, aber
das liegt wohl auch an der zurückhaltenden Art, der in Laufen
Beheimateten.
Sabine Gerstacker hat die Malerei von Grund auf erlernt |
und sie legt als
ehemalige Blocherer-Schülerin (Kunstschule Blocherer in München)
bei ihren Arbeiten auch großen Wert auf das handwerkliche
Können, denn der Weg zur Abstrakten Malerei geht unweigerlich
über das figürliche und gegenständliche Erfassen
eines Themas. Das heißt, der Künstler muss die Technik
des Malens beherrschen, bevor er anfangt über Reduzierung und
Auflösung der Formen seinen Gefühlen freien Lauf zu geben.
Sabine Gerstacker komponiert die wie zufällig entstandenen
Gemälde peinlichst genau - nichts ist dem Zufall überlassen.
Bei genauerer Betrachtung erscheinen die auf den ersten Blick
scheinbar wahllos verteilten Farbkleckse in einem besonderen Licht.
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Die Ausstellung„ Schöne wilde Bilder" zeigt noch bis
zum 13. November 2009 im Amtsgericht Laufen, Tittmoninger Str. 32
Arbeiten von Sabine Gerstacker. |
Gerstacker spielt mit Formen, mit Strukturen und vor allem mit
Farben und deren Lichteffekten. In aufwendiger Detailarbeit schafft
die Künstlerin intensive, lebendige Farb-kompositionen.
,,Ich lege Kraft, Dynamik und Lebensfreude in meine Bilder mit
der Absicht, die Sensoren der Betrachter dafür zu erreichen",
sagt Gerstacker. Einfach macht sie es ihrem Publikum dabei aber
nicht. Der Betrachter muss sich auf die intensiven Farbspiele einlassen,
die Formen und Strukturen wirken lassen, bis die „schönen
wilden Bilder" Ihre Emotionen entfalten.
Die Farbfelder, Inseln, Bögen, Streifen und sich überlagernden
Kreise scheinen wie bunte Fahnen im Wind zu wehen. Heitere Farbtöne
überwiegen dabei in der Palette von Sabine Gerstacker. Obwohl
peinlich genau arrangiert, die Bilder haben etwas Spontanes, etwas
Freies und Wildes. |